In fast allen chinesischen Kampfkünsten nimmt die Natur einen zentralen Stellenwert ein, sehr wohl weil gerade die chinesischen Stile
mit älteren Weltanschauungen wie dem Daoismus oder Buddhismus zusammenhängen.
Innerhalb dieser (und sicher noch einigen weiteren) ist die Natur das Maß aller Dinge, weil alles, was ist, natürlichen Prinzipien unterworfen ist.
Das Einfinden des Menschen in eine natürliche Ordnung als Ideal des Lebens ist daher nicht selten auch in den Kampfkünsten zu finden.
In China ist die Natur eng mit allen Lebensbereichen verbunden: Sie ist Kriterium, Maßstab und Wirkprinzip in Kultur, Medizin, Wissenschaft, Philosophie, Religion und Alltag.
Das chinesische Verständnis für Natur und Natürlichkeit weicht allerdings stark von dem westlichen Verständnis ab.
Im Westen ist der Begriff „Natur“ oft nahezu wissenschaftlich geprägt oder wird in einem wissenschaftlichen Kontext genutzt.

Yin & Yang
Auch in China gibt es verschiedene Ansätze, die Natur zu deuten. Dennoch beziehen sich alle auf Yin und Yang.
Yin und Yang beschreibt die Ausgeglichenheit die als Grundverständnis für Natur und Natürlichkeit gilt.
Zi Ran Men
Zi Ran Men schließt sich fugenlos in diese Weltanschauung ein und ist gekennzeichnet durch ein umfassendes Naturverständnis, in welchem die
Polaritäten von Yin und Yang in ihrer Ganzheit, dem Taiji, wirken.
Unsere Zi Ran Men Schule sieht sich als Vertreter des daoistischen Ansatzes von: „alles ist eins“ bzw. „alles ist ein Teil des Ganzen“.
Die Basis hierfür bildet die Theorie über „tian di he ren 天地和人“ („Himmel und Erde werden durch den Menschen verbunden“) und dem Taiji als Einheit von Yin und Yang.